Vorrede

[16. Absatz]

Ιδοὺ Ρόδος, ἰδοὺ ϰαὶ τὸ πήδημα.
Hic Rhodus, hic saltus.

Das was ist zu begreifen, ist die Aufgabe der Philosophie, denn das was ist, ist die Vernunft. Was das Individuum betrifft, so ist ohnehin jedes ein Sohn seiner Zeit; so ist auch die Philosophie ihre Zeit in Gedanken erfaßt. Es ist ebenso töricht zu wähnen, irgendeine Philosophie gehe über ihre gegenwärtige Welt hinaus, als, ein Individuum überspringe seine Zeit, springe über Rhodus hinaus. Geht seine Theorie in der Tat drüber hinaus, baut es sich eine Welt, wie sie sein soll, so existiert sie wohl, aber nur in seinem Meinen – einem weichen Elemente, dem sich alles Beliebige einbilden läßt.

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Kommentare

Eine Antwort zu „Vorrede“

  1. Avatar von Karl Marx
    Karl Marx

    Proletarische Revolutionen […] schrecken stets von neuem zurück vor der unbestimmten Ungeheuerlichkeit ihrer eigenen Zwecke, bis die Situation geschaffen ist, die jede Umkehr unmöglich macht, und die Verhältnisse selbst rufen
    Hic Rhodus, hic salta!
    Hier ist die Rose, hier tanze!“

    [Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, Kapitel I]

    Dies sind die Bedingungen des Problems. Hic Rhodus, hic salta!

    [Kapital, Bd. 1, 4. Kapitel („Verwandlung von Geld in Kapital“) Ende des 2. Abschnitts („Widersprüche der allgemeinen Formel“)]

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