124

Indem auch die subjektive Befriedigung des Individuums selbst (darunter die Anerkennung seiner in Ehre und Ruhm) in der Ausführung an und für sich geltender Zwecke enthalten ist, so ist beides, die Forderung, daß nur ein solcher als gewollt und erreicht erscheine, wie die Ansicht, als ob die objektiven und die subjektiven Zwecke einander im Wollen ausschließen, eine leere Behauptung des abstrakten Verstandes. Ja sie wird zu etwas Schlechtem, wenn sie darein 232 übergeht, die subjektive Befriedigung, weil solche (wie immer in einem vollbrachten Werke) vorhanden, als die wesentliche Absicht des Handelnden und den objektiven Zweck: als ein solches zu behaupten, das ihm nur ein Mittel zu jener gewesen sei. – Was das Subjekt ist, ist die Reihe seiner Handlungen. Sind diese eine Reihe wertloser Produktionen, so ist die Subjektivität des Wollens ebenso eine wertlose; ist dagegen die Reihe seiner Taten substantieller Natur, so ist es auch der innere Wille des Individuums.

Since the subjective satisfaction of the individual himself
(including the recognition which he receives by way of honour and
fame) is also part and parcel of the achievement of ends of absolute

worth, it follows that the demand that such an end alone shall appear
as willed and attained, like the view that, in willing, objective and
subjective ends are mutually exclusive, is an empty dogmatism of the
abstract Understanding. And this dogmatism is more than empty, it is
pernicious if it passes into the assertion that because subjective
satisfaction is present, as it always is when any task is brought to
completion, it is what the agent intended in essence to secure and
that the objective end was in his eyes only a means to that. – What
the subject is, is the series of his actions. If these are a series of
worthless productions, then the subjectivity of his willing is just as
worthless. But if the series of his deeds is of a substantive nature,
then the same is true also of the individual’s inner will.

Kommentare

2 Antworten zu „124“

  1. Avatar von Eduard Gans
    Eduard Gans

    “In magnis voluisse sat est” hat den richtigen Sinn, daß man etwas Großes wollen solle; aber man muß auch das Große ausführen können: sonst ist es ein nichtiges Wollen. Die Lorbeeren des bloßen Wollens sind trockene Blätter, die niemals gegrünt haben.

  2. Avatar von Hegel
    Hegel

    Gegensatz – α) nicht notwendig – β) kurz bemerkt: nicht wesentlich, nicht absolut, – im Gegenteil. αα) nicht vortreffliche Absichten und schlechte Handlungen, ββ) nicht schlechte Absichten und vortreffliche Handlungen, γγ) nicht vortreffliche Absichten und gar keine Handlungen – sich mit Absichten im Innern herumtreiben – nicht Wirklichkeit des Individuums – Absicht bleibt nicht innerlich, sondern ist der Handlung selbst mitgegeben; – ist die moralische Qualität der Handlung, d. h. ihr allgemeiner Zweck, Beziehung auf einen im geistigen Reiche dem Inhalte nach allgemeinen Zweck; α) Tötung, ob äußere Umstände – β) gewollte, ob Folgen, d. i. allgemeine Qualität der Handlung ihrer Äußerlichkeit nach – Zusammenhang der Einzelheit mit anderen Umständen – γ) subjektive Absicht, Rache oder Gerechtigkeit; – Zweck in der Welt der Freiheit, Natur der Natur als geistige αα) aus dem Innern genommen – ββ) Dasein, gesetzt in Beziehung auf Willen Anderer, d. i. überhaupt Wirklichkeit in der Welt der Freiheit. Die Absicht ist erreicht, d. i. nicht nur als die meinige, sondern auch als allgemeine Sache im geistigen Boden. – Hier höherer, anderer Boden des Daseins – macht die Natur der Handlung als wirklicher aus. Meine Handlung wirksam auf diesem Boden, sowie der Beurteilung unterworfen. – Ich habe meine Absicht nicht für mich behalten, sondern sie auch objektiv gesetzt –
    Unterscheidung des Verstandes, was unter den vielen Bestimmungen in einer Handlung Absicht – diese Bestimmtheit sei der Zweck – Mittelmäßigkeit erhebt sich, – habe keine solche Leidenschaft. Es ist, als ob es bloß um die Subjektivität zu tun, nicht um die Sache.
    Handeln ist das Setzen der Absicht, objektiv machen, eben daß es nicht subjektiv sei –
    Meinen, Können, Möglichkeit. – Handlung ist Wirklichkeit. Da gilt die Besonderheit, Umstände, alle Vorteile, Nachteile der Geburt, des Talents, Charakters – Umfang der Taten, Wirkungen – Muß ohne Neid betrachtet werden. Ich bin nicht dieser gewesen, bin dieser nicht. Ich an meinem Teil, unter meinen Verhältnissen muß wirklich sein, was ich kann – Was der Mensch soll, das kann er, Fichte – solche leere allgemeine Worte. Was jeder soll, ist an jedem verschieden – Moralische Würdigung der Menschen – Beurteilung seiner und Anderer, seiner in Vergleichung mit Anderen, und Anderer in Vergleichung mit sich.
    Substantielle Natur, das ist die Sache – das Objektive, Vernünftige, Notwendige.
    Wertlose Produktionen. Wert ist hier der Charakter der Handlung – nach seinem inneren Zweck, die geistige Wirklichkeit, deren Grundsatz.
    Absicht – zunächst das Interesse des besonderen Willens – der durch den Willen gesetzte geistige Inhalt der Handlung – (Rache) Gerechtigkeit, Eigennutz, allgemeiner Zweck usf. – also die Sache einerseits; hiervon hängt die Natur der Handlung ab; diese an und für sich selbst – Seele, Leib – Geist der Handlung – ist Wille des Subjekts (Imputation) – Kinder wissen nicht, ob Recht oder Unrecht –
    Willkür kann die Handlung zum Mittel machen – ist das Substantielle der Handlung dies gewesen – macht für mich nichts aus – Davon nachher – Das Geistige der Handlung muß absoluten Wert haben –

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