106

Indem die Subjektivität nunmehr die Bestimmtheit des Begriffs ausmacht und von ihm als solchem, dem an sich seienden Willen, unterschieden [ist,] und zwar indem der Wille des Subjekts als des für sich seienden Einzelnen zugleich ist (die Unmittelbarkeit auch noch an ihm hat), macht sie das Dasein des Begriffs aus. – Es hat sich damit für die Freiheit ein höherer Boden bestimmt; an der Idee ist jetzt die Seite der Existenz oder ihr reales Moment, die Subjektivität des Willens. Nur im Willen, als subjektivem, kann die Freiheit oder der an sich seiende Wille wirklich sein.

It is as subjectivity that the concept has now been determined, and
since subjectivity is distinct from the concept as such, i.e. from the
implicit principle of the will, and since furthermore it is at the same
time the will of the subject as a single individual aware of himself (i.e.
still has immediacy in him), it constitutes the determinate
existence of
the concept. In this way a higher ground has been assigned to
freedom; the Idea’s existential aspect, or its moment of reality, is now
the subjectivity of the will. Only in the Will as subjective can freedom
or the implicit principle of the will be actual.

Kommentare

Eine Antwort zu „106“

  1. Avatar von Eduard Gans
    Eduard Gans

    Beim strengen Recht kam es nicht darauf an, was mein Grundsatz oder meine Absicht war. Diese Frage nach der Selbstbestimmung und Triebfeder des Willens wie nach dem Vorsatze tritt hier nun beim Moralischen ein. Indem der Mensch nach seiner Selbstbestimmung beurteilt sein will, ist er in dieser Beziehung frei, wie die äußeren Bestimmungen sich auch verhalten mögen. In diese Überzeugung des Menschen in sich kann man nicht einbrechen; ihr kann keine Gewalt geschehen, und der moralische Wille ist daher unzugänglich. Der Wert des Menschen wird nach seiner inneren Handlung geschätzt, und somit ist der moralische Standpunkt die für sich seiende Freiheit.

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