20

Die auf die Triebe sich beziehende Reflexion bringt, als sie vorstellend, berechnend, sie untereinander und dann mit ihren Mitteln, Folgen usf. und mit einem Ganzen der Befriedigung – der Glückseligkeit – vergleichend, die formelle Allgemeinheit an diesen Stoff und reinigt denselben auf diese äußerliche Weise von seiner Roheit und Barbarei. Dies Hervortreiben der Allgemeinheit des Denkens ist der absolute Wert der Bildung (vgl. § 187).

The reflection which is brought to bear upon impulses, placing
them before itself, estimating them, comparing them with one
another, and contrasting them with their means and consequences,
and also with a whole of satisfaction, namely happiness, brings the
formal universal to this material, and in an external way purifies it of
its crudity and barbarism. This propulsion by the universality of
thought is the absolute worth of civilisation [
Bildung] (§187).


Kommentare

2 Antworten zu „20“

  1. Avatar von G.W.F. Hegel

    [zu § 20]
    Ganzes der Befriedigung.
    Allgemeiner Zweck – Glückseligkeit – aber inhaltslos in sich, unbestimmt – denn wirklich ist eine einzelne angenehme Empfindung, Befriedigung einzelner Trieb, – nicht des Allgemeinen, – ein Allgemeines, das in seiner Bestimmtheit allgemein bleibt.
    α) Hemmung – β) allgemein Denken
    der Begriff unmittelbar

  2. Avatar von Eduard Gans
    Eduard Gans

    In der Glückseligkeit hat der Gedanke schon eine Macht über die Naturgewalt der Triebe, indem er nicht mit dem Augenblicklichen zufrieden ist, sondern ein Ganzes von Glück erheischt. Es hängt dieses insofern mit der Bildung zusammen, als letztere es ebenfalls ist, welche ein Allgemeines geltend macht. In dem Ideal von Glückseligkeit liegen aber zwei Momente: erstens ein Allgemeines, das höher ist als alle Besonderheiten, da nun aber der Inhalt dieses Allgemeinen wiederum der nur allgemeine Genuß ist, so tritt hier noch einmal das Einzelne und Besondere, also ein Endliches auf, und es muß auf den Trieb zurückgegangen werden. Indem der Inhalt der Glückseligkeit in der Subjektivität und Empfindung eines jeden liegt, ist dieser allgemeine Zweck seinerseits partikular und in ihm also noch keine wahre Einheit des Inhalts und der Form vorhanden.

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