21

Die Wahrheit aber dieser formellen, für sich unbestimmten und ihre Bestimmtheit an jenem Stoffe vorfindenden Allgemeinheit ist die sich selbst bestimmende Allgemeinheit, der 71 Wille, die Freiheit. Indem er die Allgemeinheit, sich selbst, als die unendliche Form zu seinem Inhalte, Gegenstande und Zweck hat, ist er nicht nur der an sich, sondern ebenso der für sich freie Wille – die wahrhafte Idee.

But the truth of this formal universality, which taken by itself is
undetermined and finds definite character in externally given material,
is the self-directing universality which is will or freedom. Since the
will has as its object, content and end, universality itself, and thus
assumes the form of the infinite, it is free not only in itself or
implicitly, but for itself or explicitly. It is the true idea.


Kommentare

3 Antworten zu „21“

  1. Avatar von G.W.F. Hegel

    Das Selbstbewußtsein des Willens, als Begierde, Trieb, ist sinnlich, wie das Sinnliche überhaupt die Äußerlichkeit und damit das Außersichsein des Selbstbewußtseins bezeichnet. Der reflektierende Wille hat die zwei Elemente, jenes Sinnliche und die denkende Allgemeinheit; der an und für sich seiende Wille hat den Willen selbst als solchen, hiermit sich in seiner reinen Allgemeinheit zu seinem Gegenstande – der Allgemeinheit, welche eben dies ist, daß die Unmittelbarkeit der Natürlichkeit und die Partikularität, mit welcher ebenso die Natürlichkeit behaftet, als sie von der Reflexion hervorgebracht wird, in ihr aufgehoben ist. Dies Aufheben aber und Erheben ins Allgemeine ist das, was die Tätigkeit des Denkens heißt. Das Selbstbewußtsein, das seinen Gegenstand, Inhalt und Zweck bis zu dieser Allgemeinheit reinigt und erhebt, tut dies als das im Willen sich durchsetzende Denken. Hier ist der Punkt, auf welchem es erhellt, daß der Wille nur als denkende Intelligenz wahrhafter, freier Wille ist. Der Sklave weiß nicht sein Wesen, seine Unendlichkeit, die Freiheit, er weiß sich nicht als Wesen, – und er weiß sich so nicht, das ist, er denkt sich nicht. Dies Selbstbewußtsein, das durch das Denken sich als Wesen erfaßt und damit eben sich von dem Zufälligen und Unwahren abtut, macht das Prinzip des Rechts, der Moralität und aller Sittlichkeit aus. Die, welche philosophisch vom Recht, Moralität, Sittlichkeit sprechen und dabei das Denken ausschließen wollen und an das Gefühl, Herz und Brust, an die Begeisterung verweisen, sprechen damit die tiefste Verachtung aus, in welche der Gedanke und die Wissenschaft gefallen ist, indem so die Wissenschaft sogar selbst, über sich in Verzweiflung und in die höchste Mattigkeit versunken, die Barbarei und das Gedankenlose sich zum 72 Prinzip macht und, so viel an ihre wäre, dem Menschen alle Wahrheit, Wert und Würde raubte.

  2. Avatar von G.W.F. Hegel

    [zu § 21]
    Bildung – Form – Allgemeinheit und damit bestimmte Unterscheidung
    Form der Allgemeinheit – einem Anderen unterworfen[?]
    Übergang von Prinzip [der] Glückseligkeit in Prinzip der Freiheit –
    beide Momente Allgemeinheit und Bestimmtheit – denkende Vereinigung. Es bleibt in Glückseligkeit nur die Bestimmtheit im Allgemeinen, nicht dieser oder jener Trieb – an und für sich seiende Bestimmtheit – Allgemeine Bestimmtheit, die doch Bestimmtheit ist – ist die Freiheit – Wille – ideelle Bestimmtheit –
    α) Glückseligkeit ist Zweck – Gegenstand
    u. β) der Befriedigung – des Genusses – Allgemeinheit geht über in Allgemeinheit in sich –
    Genuß ist α) als Empfindung – ist nur Form, ist wohl bei Allem – Moment, Zusatz, daß Ich in dieser meiner Besonderheit es bin
    β) Zustand, dauerndes Dasein – aber soll sein ein dauernder, fester, d. i. selbst in sich allgemeiner zu jeder Zeit – unabhängiger
    αα) so nicht eine einzelne unmittelbare Zustandsweise
    ββ) mühelos wie Krösus – arbeitslos[?] reich usf. – ist wider den Geist; Möglichkeit der äußeren Veränderung – im Gegenteil Tätigkeit durch sich – Allgemeinheit als Übergreifen der Subjektivität über Objektivität.
    γ) Befriedigung – welcher Inhalt, wie bestimmt, damit verschwindet – nur Form des Trieb[es].

    [zu § 21 Anm.]
    Nur allgemeinen Begriff festhalten – noch nicht dabei denken wollen – d. h. in seiner konkreten Vorstellung es haben wollen –
    α) Zum Gegenstande haben – Wollen Etwas – den Willen selbst in seiner Allgemeinheit – Bildung – ist Erhebung zur Allgemeinheit.
    Unmittelbarkeit der Natürlichkeit und Partikularität aufgehoben, so daß Bestimmtheit bleibt –

  3. Avatar von Eduard Gans
    Eduard Gans

    Wahrheit in der Philosophie heißt das, daß der Begriff der Realität entspreche. Ein Leib ist z. B. die Realität, die Seele der Begriff. Seele und Leib sollen sich aber angemessen sein; ein toter Mensch ist daher noch eine Existenz, aber keine wahrhafte mehr, ein begriffloses Dasein: deswegen verfault der tote Körper. So ist der wahrhafte Wille, daß das, was er will, sein Inhalt, identisch mit ihm sei, daß also die Freiheit die Freiheit wolle.

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